Verein zur Förderung von Demokratie und Toleranz e.V. Weimar und Weimarer Land
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In Zukunft soll hier eine Übersicht über alle geplanten Termine zu finden sein.
Auch dieses Jahr veranstalten wir gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ein Zeitzeugengespräch – anlässlich des 73. Jahrestages der (Selbst-)Befreiung des KZ Buchenwald ist der ehemalige Häftling Barney Sidler unser Gast.
Biografisches
Barney Sidler kam als Beniek Ajnszydler am 19. März 1933 in Deblin, Polen, zur Welt. Im Januar 1945 wurde er aus einem Arbeitslager in Polen nach Buchenwald deportiert, wo er als 12-Jähriger am 11. April 1945 die Befreiung durch die US-Armee erlebte. Sein Vater und viele weitere Familienmitglieder überlebten den Krieg nicht. In den Jahren nach dem Krieg gelang es ihm, seine Geschwister in den USA wiederzufinden. Beruflich war er in einem Versicherungskonzern erfolgreich tätig. Er heiratete und bekam mit seiner Frau Anita drei Töchter. Heute ist er stolzer Großvater von neun Enkelkindern.
Das Foto zeigt Barney Sidler im Mai 2017 in der Gedenkstätte Buchenwald. In der Hand hält er eine Aufnahme, die von einem Soldaten der 3. US-Armee kurz nach der Befreiung gemacht wurde. Es hängt heute im Holocaust Museum in Washington D.C.
Termin // Samstag, 14.4.2017, 19.30 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar
Moderation // […]
Veranstalter // Eine gemeinsame Veranstaltung des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Weimar und der Gedenkstätte Buchenwald
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Liebe Mitstreiter*innen, für Montag, den 8. Januar möchten wir euch zu unserem nächsten, dem bereits dritten Protestbündnis-Plenum für den Februar 2018 einladen. Es haben sich beim Auftakt Anfang November bereits viele spannende und interessante Ideen ergeben, die wir mit euch gemeinsam weiter beraten und vorantreiben wollen.
Wer bei den ersten beiden Treffen nicht dabei sein konnte: Es macht nix, kommt trotzdem vorbei :)
Termin // Montag, 8.1.2018, 18:00 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Eine Veranstaltung anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar
Als die Malerin Charlotte Salomon im Alter von 26 Jahren in Ausschwitz ermordet wurde, hinterließ die junge Künstlerin ein überwältigendes autobiografisches Werk, das Gattungsgrenzen überschreitet und von ihrem unbedingten Lebenswillen zeugt: Im letzten Jahr ihres Lebens schuf sie mehr als tausend Bilder, aus denen sie knapp 800 auswählte, unter dem Titel „Leben? oder Theater? Ein Singespiel“ bündelte und einem Vertrauten übergab mit den Worten: „Es ist mein ganzes Leben.“ Margret Greiner nimmt in ihrer Biografie nun erstmals die intensiven Bilder als erzählerischen Ausgangspunkt. Mit großer Nähe zu Salomons Werk entwickelt Margret Greiner eine dichte Schilderung, die einen neuen und einzigartigen Zugang zum Leben von Charlotte Salomon ermöglicht.
1917 geboren, wächst diese in einem jüdischen Elternhaus in Berlin auf. Aufgrund der Selbstmorde der Frauen in der Familie und die Bedrohung durch den Nationalsozialismus ist der Tod allgegenwärtig. Als Jüdin diskriminiert und aus der Kunsthochschule gedrängt, wird Charlotte ins Exil nach Südfrankreich geschickt. Voller Hingabe beginnt sie, wieder zu malen. Salomons fast 800 Gouachen wurden 1961 in Amsterdam erstmals ausgestellt, um anschließend für mehrere Jahrzehnte kaum Beachtung zu bekommen. Erst in den letzten Jahren wird die Künstlerin wieder vermehrt und auch international gewürdigt – ihre Werke wurden zuletzt unter anderem in den Jüdischen Museen in Frankfurt und Berlin, in Bochum, im Museum der Moderne in Salzburg und in Nizza gezeigt.
Margret Greiner studierte Germanistik und Geschichte in Freiburg i.Br. und München. Sie hat sich immer wieder mit außergewöhnlichen Frauenleben beschäftigt, zuletzt erschienen die erzählten Biografien „Auf Freiheit zugeschnitten. Emilie Flöge: Modeschöpferin und Gefährtin Gustav Klimts“ und „Charlotte Berend-Corinth und Lovis Corinth: Ich will mir selbst gehören“. Margret Greiner lebt in München.
Eintritt drei
Termin // Montag, 29.1.2018, 19.30 Uhr, Gewölbekeller der Stadtbücherei, Steubenstraße, Weimar
Infos // Facebook-Veranstaltung
Buch-Infos // Margret Greiner: „Charlotte Salomon. Es ist mein ganzes Leben“, gebundenes Buch mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-8135-0721-8, € 19,99 [D] , erschienen am 27.03.2017 im Knaus Verlag in der Verlagsgruppe Random House
Veranstalter // Kulturdirektion Weimar, Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar, Stadtbücherei Weimar und Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Liebe Mitstreiter*innen, wir möchten euch sehr gerne einladen zu den beiden Gedenkveranstaltungen am 9. November um 15.30 Uhr in der Gedenkstätte Buchenwald und um 18 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof in Weimar.
I — Gedenkstätte Buchenwald
Weimar. „Plötzlich schrie ein Mann: ‚Ich habe für Deutschland gekämpft. Ich lag über vier Jahre an der Front. Ich bin deutscher Jude. 2.000 Jahre verfolgt man uns schon und ihr wollt ein Kulturvolk sein!‘ Man schleppte ihn zur Seite. Er bekam gleich eine Sonderbehandlung. 25 Stockschläge auf den nackten Hintern. Der Mann schrie, man hörte so richtig, wie der SS-Mann ausholte, die Luft schnitt mit dem Stock, daß es nur so pfiff [...] Ich dachte an Weimar, Buchenwald, Goethe. Ich begriff nichts mehr." So erinnert Julius Katz den offenen Antisemitismus, die Beschimpfungen und die körperliche Gewalt, denen er und die anderen jüdischen Männer im Konzentrationslager Buchenwald ausgesetzt waren.
In den frühen Morgenstunden des 10. November brennen überall in Deutschland die Synagogen. Juden werden aus ihren Wohnungen geschleppt, zusammengetrieben, geschlagen oder ermordet. Als der Tag anbricht, stehen Schaulustige vielerorts vor verkohlten Gebäuderesten – sehen zu, wie die SA das Mobiliar auf die Straße wirft und Geschäfte plündert. Manche machen mit, viele sind wie gelähmt. Einmal mehr, aber wie nie zuvor öffentlich, demonstrieren die Nationalsozialisten, dass sie über blutige Gewalt nicht nur reden. Nach dem Pogrom lässt die Gestapo etwa 30.000 jüdische Deutsche verhaften und in Konzentrationslager bringen. Sie sollen – so der Auftrag der SS – Todesangst erleben. Alles ist darauf ausgerichtet, ihnen die Würde zu nehmen und sie auszuplündern.
In Weimar spricht es sich herum, dass die SS Juden über das Bahnhofsgelände jagt und zum Ettersberg bringt. Allein in das dortige KZ Buchenwald verschleppt sie 9.845 Männer aus ganz Deutschland. Die SS hält sie in einer abgegrenzten Zone westlich des Appellplatzes in fünf scheunenartigen Baracken gefangen. Das Areal ist mit Stacheldraht umzäunt. Tagelang kommt hier niemand zum Ausruhen. Die Lebensbedingungen sind menschenunwürdig, sanitäre Einrichtungen gibt es kaum.
Den Ort des jüdischen Sonderlagers 1938 markiert heute ein Gedenkstein. Dort wird am Donnerstag, dem 9. November 2017, um 15.30 Uhr, an die damaligen Ereignisse erinnert: an der Stiftung tätige Internationale Freiwillige verlesen Berichte von Zeitzeugen.
(Quelle: © Gedenkstätte Buchenwald)
Termin // Donnerstag, 9.11.2017, 15:30 Uhr, Gedenkstein jüdisches Sonderlager 1938, Gedenkstätte Buchenwald
Veranstalter // Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Info // Webseite der Gedenkstätte Buchenwald
II — Jüdischer Friedhof
… mit Wortbeiträgen von Pfarrer Hardy Rylke und Karin Schrappe (VVN) und Musik von „Fork & Fiddle“ (Männer bitte mit Kopfbedeckung!)
Termin // 9.11.2017, Treff: 17.40 Uhr Marstall, Gang von dort zum Jüdischen Friedhof, hier 18 Uhr Beginn
Veranstalter // Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Weimar, Ökumenische Studentengemeinde, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) Weimar
Liebe Mitstreiter*innen, wir möchten euch gemeinsam mit MOBIT und der Landeszentrale für politische Bildung sehr herzlich zu unserer (über-)nächsten November-Veranstaltung „,Zwischen Opfermythen und Heldenkult‘ – Erinnerungsorte der extremen Rechten“ einladen.
Für die extreme Rechte in Deutschland spielt der Umgang mit „Geschichte“ eine wichtige Rolle. Der historische Nationalsozialismus bildet in diesem Kontext nach wie vor einen zentralen Bezugspunkt. Die Verbrechen des NS-Regimes werden entweder geleugnet oder stark relativiert. Das Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, wird als „Schuld-Kult“ diskreditiert. Darüber hinaus versuchen die AkteurInnen der extremen Rechten – von den so genannten ‚RechtspopulistInnen‘ bis hin zu militanten Neonazis jedoch auch eigene „Erinnerungsorte“ zu schaffen, die nicht nur topografische Orte, sondern auch Erzählungen, Mythen und spezifisch gedeutete Ereignisse umfassen können. Sie müssen sich nicht zwangsläufig auf den Nationalsozialismus beziehen und pendeln zwischen Opfererzählungen und heroisierenden Narrativen. Erinnerungsorte sollen eine identitätsstiftende, vergemeinschaftende Funktion erfüllen. Sie finden ihren Ausdruck in Inszenierungspraktiken, wie etwa Aufmärschen und Kundgebungen, anlässlich der Jahrestage der Bombardierungen deutscher Städte während des Zweiten Weltkriegs oder im so genannten ‚Heldengedenken‘ rund um den Volkstrauertag. Sie spiegeln sich aber auch in unter den AkteurInnen der extremen Rechten ständig abrufbaren Themen und Begriffen.
In dem von Martin Langebach und Michael Sturm herausgegebenen Sammelband werden einige dieser Erinnerungsorte vorgestellt. Die Autorinnen und Autoren analysieren deren symbolische Aufladung, dekonstruieren die daran geknüpften Mythen und fragen nach der strategischen Bedeutung dieser Erinnerungsorte für extrem rechte Politikkonzepte. Im Rahmen der Veranstaltung analysiert Michael Sturm die zentralen geschichtspolitischen Argumentationsmuster der extremen Rechten. Diskutiert werden soll aber auch, wie demokratische Erinnerungskulturen gestaltet werden können, um keine Anknüpfungspunkte für rechtsextreme Aneignungs- und Vereinnahmungsversuche zu bieten. (Textquelle: © Michael Sturm, MOBIT, LZT)
Termin // Montag, 13.11.2017, 19 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar
Referent // Michael Sturm M.A., Historiker (Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster)
Infos // Facebook-Veranstaltung
Buch-Infos // „Erinnerungsorte der extremen Rechten“, Martin Langebach und Michael Sturm (Hrsg.), Springer VS 2015, Taschenbuch, 304 Seiten, ISBN-13: 978-3658001308, 39,90 €
Veranstalter // Mobile Beratung in Thüringen (MOBIT), Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Weimars heutige Partnerstadt Zamość unter deutscher Besatzung: 1942/43 planten die deutschen Besetzer, Zamość und die umliegenden 300 Dörfer nach Aussiedlung, „Pazifikationen“ und Vernichtungsaktionen zu „germanisieren“, um den eroberten Ostraum zu sichern. Wir zeigen den bewegenden Dokumentarfilm und führen im Anschluss ein Gespräch mit der Regisseurin.
Der Film versucht, den Ereignissen vor 75 Jahren nachzugehen. Augenzeugen, die diese mörderische Aktion als Kinder miterlebten, berichten von den verschiedenen Stationen ihres Leidensweges: der Aussiedlung, dem Auffanglager Zamość, den Zugtransporten kreuz und quer durch Polen. Der Film zeigt jedoch auch Beispiele des Widerstandswillens und der menschlichen Liebe der Bevölkerung. Eine Frau berichtet von einer Kinderrettungsaktion und der mächtigen Demonstration bei der Beerdigung der erfrorenen und verhungerten Kinder. Herr Zamoyski erzählt von einem einfachen Bauern, der sich trotz Lebensgefahr nicht abschrecken ließ, den Kindern im Lager Nahrung zu bringen. Diese Augenzeugenberichte werden ergänzt durch weitgehend unbekanntes dokumentarisches Film- und Fotomaterial aus polnischen Archiven.
Der Film will kein lückenloses Gesamtbild rekonstruieren, vielmehr tastet er sich facettenartig an dieses unmenschliche Geschehen heran. Filmauszeichnungen: Fipresci-Preis und weitere 11 Auszeichnungen auf Internationalen Filmfestivals.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit der Regisseurin Elke Jonigkeit-Kaminski und dem Publikum statt. Moderation: Andy Faupel, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Weimar.
Der Eintritt ist frei.
Termin // Montag, 27.11.2017, 19 Uhr, Kommunales Kino mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar
Film-Infos // Eine Produktion von Circe-Film und POLTEL, Warszawa, unterstützt vom Filmbüro Nordrhein-Westfalen und der Landeshaupstadt Düsseldorf — BRD 1983, Regie: Elke Jonigkeit-Kaminski und Hartmut Kaminski, Dauer: 30 Minuten
Infos // Facebook-Veranstaltung
Veranstalter // Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar in Kooperation mit der Kulturdirektion Weimar, dem Kommunalen Kino mon ami und dem Weimarer Dreieck e.V.
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar in Kooperation mit dem Chorverband Thüringen e.V. laden am Vortag der Bundestagswahl ein zum Fest „,Stimmen.Vielfalt‘ – Lasst uns singen. Für Buntheit und Vielfalt, gegen Hass und Angst!“. 14 Chöre aus Weimar und Umgebung singen für und mit uns.
Mitwirkende Chöre
„Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“ (Nelson Mandela)
Termin // Samstag, 23.9.2017, ab 14.00 Uhr, Weimar, Theaterplatz, Platz am Donndorfbrunnen, Rittergasse, Herderplatz; Gegen 16 Uhr finden sich die Chöre zum gemeinsamen Singen auf dem Theaterplatz ein.
Auch dieses Jahr adeln wir am Weltfriedenstag auf den Spuren der Geschichte. Dieses Jahr führt uns die Tour zum Gedenk-Areal nach Bad Sulza. Dort befand sich das Vorläufer-KZ des Konzentrationslagers Buchenwald. 1937 dann wurde es auf den Ettersberg bei Weimar „verlegt“. Häftlinge aus Bad Sulza haben das Lager in Buchenwald selber erbaut.
Vor 80 Jahren: Verlegung des KZ Bad Sulza nach Buchenwald – 1937–2017
Seit Beginn der 1950er Jahre in der damaligen DDR und seit 1966 in der Bundesrepublik wird der 1. September als Weltfriedenstag oder Antikriegstag begangen. Am 1. September 1939 griff die Wehrmacht Polen an, der zweite Weltkrieg begann. Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus organisiert seit einigen Jahren zum Weltfriedenstag Radtouren zu verschiedenen Mahn- und Gedenkstätten in Mittelthüringen.
In 2017 wird die Radtour wider das Vergessen von Weimar entlang des Ilmradwegs nach Apolda und weiter nach Bad Sulza führen. Wir erhalten zunächst einen Einblick in das jüdische Leben Apoldas am Beispiel der Familie Prager. Die Tour führt anschließend zu den Erinnerungsorten des bis vor 80 Jahren in Bad Sulzas existierenden Konzentrationslagers, welches dann nach Buchenwald verlegt wurde. Auch an das in Bad Sulza existierende Kriegsgefangenenlager werden wir erinnern und den Toten auf dem Friedhof gedenken.
Das BgR-Weimar bedankt sich bei der Gedenkstätte Buchenwald, dem Allgemeine Deutsche Fahrradclub Weimar/Weimarer Land sowie dem Prager-Haus-Verein und dem Bürgerbündnis „Netzwerk buntes Weimarer Land“ für deren Unterstützung.
Termin // Samstag, 2.9.2017, Treff: 10 Uhr Goetheplatz, Weimar; 12 Uhr Prager-Haus, Apolda
Hinweise // Länge 29 km, reine Fahrtzeit ca. 1:45 Stunden, überwiegend gut befestigte Wege, Selbstverpflegung, Einkaufsmöglichkeit in Apolda
Vortrag von Jan Raabe.
Thüringen hat für die extreme Rechte bundesweit eine zentrale Funktion als Austragungsort für neonazistische Konzerte. Dabei geht es einerseits um angemeldete Konzerte in etablierten Räumen wie dem Veranstaltungszentrum in Kircheim, andererseits um professionell organisierte Großveranstaltungen, die in der Vergangenheit teils tausende Neonazis anziehen konnten.
Thüringen steht im Zentrum der Rechtsrockszene: Nicht nur wegen seiner verkehrsgünstigen Lage, sondern auch, weil Neonazis die Erwartung hegen, auf geringen zivilgesellschaftlichen Widerstand zu stoßen. Während der Rechtsrock-Boom bundesweit ins Stocken geraten ist und die Anzahl an Konzerten in vielen Bundesländern sogar rückläufig ist, kann davon in Thüringen keine Rede sein. Im Sommer stehen in unserem Bundesland eine ganze Reihe herausragender neonazistischer Musikveranstaltungen an. Der »Eichsfeldtag« der NPD am 6. Mai und der »Thüringentag der nationalen Jugend« am 10. Juni in Gotha stellen dabei nur das Vorprogramm da. Es folgen das 14. »Rock für Deutschland« der NPD in Gera am 1. Juli und das 2. »Rock gegen Überfremdung« an bisher unbekanntem Ort am 15. Juli. Höhepunkt und »Saisonabschluss« dürfte das »Rock für Identität« am 29. Juli sein. Zum Vorläuferkonzert 2016 kamen ca. 3 500 Teilnehmer*innen.
Jan Raabe (Argumente und Kultur gegen Rechts e.V.), Co-Autor der LZT-Publikation »Rechtsrock – Made in Thüringen« wird in seinem Vortrag Geschichte, Entstehungs- und Erfolgsbedingungen dieser rechtsextremen Festivals in Thüringen beleuchten.
Termin // Dienstag, 6. Juni 2017, 19 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar
Veranstalter // Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Kooperation mit dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Auch dieses Jahr veranstalten wir gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ein Zeitzeugengespräch – anlässlich des 72. Jahrestages der (Selbst-)Befreiung des KZ Buchenwald.
Öffentliches Zeitzeugengespräch am Samstag, den 8. April, mit dem ehemaligen Häftling Alina Dąbrowska des Konzentrationslagers Buchenwald.
Biografisches
Alina Dąbrowska studierte nach dem Krieg Völkerrecht und arbeitete lange Jahre im polnischen Außenministerium. 1923 in Biała in der Nähe von Łódź geboren, lebt sie heute in Warschau und engagiert sich in der historischen Bildung. Wenn sie mit jungen Menschen über ihre Erfahrungen in deutscher Gefangenschaft in Łódź, Auschwitz, Ravensbrück und Buchenwald spricht, mahnt sie an: „Man braucht nicht meine Tränen, man braucht Erzählungen und Begegnungen.”
Termin // Samstag, 8.4.2017, Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar
Moderation // Ronald Hirte (Gedenkstätte Buchenwald)
Veranstalter // Eine gemeinsame Veranstaltung des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Weimar und der Gedenkstätte Buchenwald
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar möchte gemeinsam mit den Freifunkern Weimar für eine zweite Geflüchtetenunterkunft in Weimar Internet zur Verfügung stellen.
In der ersten Unterkunft ist uns dies bereits mithilfe von Finanz- (Finanzierung Internet-Anschluss-Vertrag) und Sach-Spenden (Router) gelungen, den dort Wohnenden den Kontakt ins World Wide Web zu ermöglichen. Oft ist dies die einzige Möglichkeit, mit zurück gelassenen Familienmitgliedern Kontakt zu halten oder sich mit Nachrichten zu versoren, da es Zeitungen und Zeitschriften oder Fernsehen in ihrer Sprache (noch) nicht gibt.
Helfen Sie/helft ihr mit, auch den zweiten Standort in Weimar für mindestens 24 Monate (Mindestdauer eines Internet-Vertrages) mit einem Anschluss zu versorgen. Dafür benötigen wir ca. 1.100,00 Euro. Diese Summe entspricht ungefähr einem Vertragsangebot mit einer Leistung von ca. 100 MBits. Mit dieser Stärke gewährleisten wir eine gute WLAN-Netzverfügbarkeit im gesamten Gebäude mit einer angemessenen Geschwindigekit auch bei Vielnutzung.
Für die Verteilung des Signales im Gebäude weiter in die Räume haben die Freifunker Weimar ihre Unterstützung zugesagt – wie sie auch schon großartige Hilfe beim ersten Mal geleistet haben.
Über jede Spende – sei sie klein oder groß – freuen wir uns sehr. Je nach Ihren Möglichkeiten. Eine Spendenquittung wird von Betterplace.org im Februar des Folgejahres versandt. Einen großen Dank an alle, die uns hier unterstützen!
Spenden-Link // Hier geht’s unkompliziert und schnell: Betterplace.org
Eine Spende kann auch gleich auf unser Konto eingezahlt werden:
Spendenkonto // Verein zur Förderung von Demokratie und Toleranz e.V. Weimar und Weimarer Land, IBAN: DE17 8205 1000 0163 0631 33, BIC: HELADEF1WEM, Sparkasse Mittelthüringen, Stichwort: Internet für Geflüchtete
Die extreme Rechte in Thüringen – eine Filmtour von Filmpiraten und MOBIT
Mehr als 120 rassistische Demonstrationen, fast 50 Rechtsrock-Veranstaltungen und zahlreiche neue extrem rechte Organisationen: Die extreme Rechte in Thüringen ist so aktiv wie lange nicht. Fast ein Jahr haben die Filmpiraten mit der Kamera diese Entwicklung begleitet und mit dem mobit-Team gemeinsam eine Filmreihe entwickelt. Dabei sind mehrere Kurzfilme entstanden, die wir euch am 15. November vorstellen wollen. Im Anschluss bleibt Raum für eine offene Diskussion zum Film und zum Umgang mit rechtsextremen Aktivitäten in der Region. Dafür stehen euch unter anderem Vertreter*innen von mobit e.V. Rede und Antwort.
Termin // Dienstag, 15.11.2016, 19 Uhr, Kommunales Kino im mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar
Veranstalter // Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar in Kooperation mit den Wahlkreisbüros der Landtagsabgeordneten Astrid Rothe-Beinlich (Bündnis 90/Die Grünen), Diana Lehmann (SPD) und Steffen Dittes (DIE LINKE)
Förderung // Gefördert durch Denkbunt – Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Vortrag und Gespräch mit dem Historiker Dr. Harry Waibel
Über 8.600 neonazistische, rassistische und antisemitische Propaganda- und Gewalttaten sind für die DDR belegt, bei denen es tausende Verletzte und mindestens 10 Tote gegeben hat. Rassismus, Neonazismus und Antisemitismus waren Bestandteil des öffentlichen Lebens und sie wurden von Partei und Regierung konsequent geheim gehalten, die Ursachen dafür geleugnet und verdrängt oder dem Einfluss des Westens zugerechnet. Oder es wurden die Opfer selbst dafür verantwortlich gemacht. die folgen dieser Politik sind bis heute in den neuen Bundesländern nichr nur spürbar. Im Gegenteil: rechtes Denken veröffentlicht sich inzwischen lautstark und ohne Ressentiments. (Textquelle: DNT)
Dr. Harry Waibel, Historiker und Publizist, hat sich in seiner Forschungsarbeit u.a. diesem Thema gewidmet und wird seine Recherchen im DNT vorstellen.
Termin // Dienstag, 27.9.2016, 20 Uhr, DNT, Foyer, Theaterplatz 2, 99423 Weimar
Veranstalter // Eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Deutschen Nationaltheater Weimar und dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Liebe Mitstreiter*innen, angekündigt hatten wir es bereits in der letzten Rundmail, nun möchen wir euch zu unserem nächsten BgR-Treffen einladen. Dieses wird sich hauptsächlich mit der Organisation der Proteste gegen den für den 2. Oktober angemeldeten Aufmarsch von Neonazis der Partei „Die Rechte“ beschäftigen. Wir würden uns freuen, wenn ihr zahlreich teilnehmt und auch vielleicht schon eigene Ideen mitbringt :)
Termin // Montag(!), 12.9.2016, 18–20 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 77 Jahren — 1.9.1939–1.9.2016
Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg, an dessen Ende Millionen Tote zu beklagen waren. Ein Teil des mörderischen Systems waren die Konzentrationslager, so auch das KZ Buchenwald. Von hier aus wurden, um Spuren zu verwischen, zehntausende Häftlinge in Gewaltmärschen u. a. bis in das weit über 200 Kilometer entfernte Flossenbürg getrieben. Viele Tausende überlebten diese Märsche nicht. An sie und an die Überlebenden wollen wir erinnern. An den Gedenkstelen in Weimar, Bad Berka, Tannroda und Kranichfeld. Beginnend an der Stele Kreuzung Ettersburger, Ecke Rießnerstraße in Weimar.
Termin // Samstag, 3.9.016, Treff: 10 Uhr, Kreuzung Todesmarsch-Gedenkstele, Kreuzung Ettersburger, Ecke Rießnerstraße
Drei Geschichten, die sich an Fotografien entzünden und diese doch übertreffen, denn sie machen das Abgebildete wieder lebendig. Die eine Geschichte schildert eine Begegnung mit dem Fotografen Wilhelm Brasse, der lieber Pole als „reichsdeutscher Arier“ sein wollte und dafür ins KZ kam. Als „Lagerfotograf“ hielt er das Grauen von Auschwitz in Abertausenden von Fotos fest. Eines davon ging um die Welt.
Die Aufnahme der jüdischen Großfamilie Klagsbrunn aus dem Jahr 1904 und was von ihr auf unsere Gegenwart gekommen ist: zwei Verfolgungsgeschichten – eine, die von der Wiener Vorstadt Floridsdorf bis nach Rio de Janeiro reicht, und die andere, die von dort über viele Stationen nach Berlin und wieder zurück nach Brasilien führt.
Was lässt sich von einem unscheinbaren Straßenschild ablesen, das den Namen der österreichischen Widerstandskämpferin Gisela Tschofenig trägt? Wer bewahrt, was sie an Hoffnung und Glücksversprechen verkörpert hat, und macht schmerzhafte Erinnerungsbilder erträglich? Drei berührende Erzählungen.
Erich Hackl, geboren 1954 in Steyr, hat Germanistik und Hispanistik studiert und ist seit 1983 freier Schriftsteller und Übersetzer. Seinen Erzählungen, die in 25 Sprachen übersetzt wurden, liegen authentische Fälle zugrunde. Er wurde unter anderem 2002 mit dem Solothurner Literaturpreis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet. „Auroras Anlaß“ und „Abschied von Sidonie“ sind in Österreich Schullektüre. Weitere Veröffentlichungen u.a.: „Die Hochzeit von Auschwitz. Eine Begebenheit“, „Familie Salzmann. Erzählung aus unserer Mitte“. Gerade hat er die Anthologie „Soweit uns Spaniens Hoffnung trug. Erzählungen und Berichte aus dem Spanischen Bürgerkrieg“ herausgegeben.
Termin // Donnerstag, 7.4.2016, 19.30 Uhr, Weimar, Stadtbücherei, Steubenstraße 1
Moderation // Peter Reif-Spirek (LZT)
Veranstalter // Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Die NPD verbieten – ein starkes Zeichen gegen den Rechtsextremismus oder „deutsches Staatstheater“? Unter dieser Überschrift diskutieren am 15. März 2016 um 19 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar Gäste zum Für und Wider eines Verbots der rechtsradikalen Partei NPD.
Im März verhandelt das Bundesverfassungsgericht erneut über ein Parteienverbot gegen die NPD. Bereits 2001 hatte die damalige Bundesregierung unter Gerhard Schröder versucht, die NPD für verfassungswidrig erklären zu lassen. Der Bundesrat und der Bundestag stellten ebenfalls Verbotsanträge. Das Vorhaben scheiterte allerdings 2003 „aus Verfahrensgründen“, da V-Leute des Verfassungsschutzes gleichzeitig in der Führungsriege der Partei aktiv waren. Der neue Verbotsantrag wurde im Dezember 2013 durch den Bundesrat gestellt. Das Land Thüringen unterstützt diesen Antrag. Bundestag und Bundesregierung hatten sich jedoch dem Antrag der Länderkammer nicht angeschlossen.
Im Grundgesetz gibt es hohe Hürden für das Verbot von Parteien, sie stehen unter besonderem Schutz der Verfassung. Nach Artikel 21 wirken sie „bei der politischen Willensbildung des Volkes mit“. Voraussetzung für ein Verbot ist, dass die Partei „nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger“ beabsichtigt, „die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden“. Seit Gründung der Bundesrepublik gab es erst zwei Parteiverbote: 1952 traf es die rechtsextreme Sozialistische Reichspartei (SRP), 1956 verbot das Verfassungsgericht die KPD.
Wir wollen Sie zu einer Diskussion über das erneute Verbotsverfahren gegen die NPD einladen. Ist dieses Verfahren ein starkes Signal gegen rechts, das die Zivilgesellschaft ermutigt? Brauchen wir ein Parteienverbot, um dem Rechtsextremismus Grenzen zu setzen? (Textquelle)
Termin // Dienstag, 15.3.2016, 19 Uhr, Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Goetheplatz 11, 99423 Weimar, oberer Saal
Podiumsgäste // Dr. Holger Poppenhäger (Thüringer Minister für Inneres und Kommunales), Dr. Horst Meier (Autor und Jurist. Er promovierte über die Verbotsurteile gegen SRP und KPD und veröffentlichte 2005 das Buch „Verbot der NPD – ein deutsches Staatstheater“.), Prof. Dr. Volkhard Knigge (Historiker und Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora)
Moderation // Peter Reif-Spirek · stellv. Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Veranstalter // Eine Kooperationsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Vorpremiere des Dok-Films über den NSU-Nagelbomben-Anschlag in Köln
In Kooperation mit dem Lichthaus-Kino zeigt das DNT exklusiv die Vorpremiere des Dok-Films von Andreas Maus. Er erzählt die Geschichte des Nagelbombenanschlags vor Özcan Yildirims Frisör in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004. Ein dramatischer Fall der Verwechslung von Opfern mit Tätern: Während 7 Jahren wurden die Bewohner der Keupstraße, eine Community mit migrantischem Hintergrund, von der Polizei als Verdächtige observiert und in die Mangel genommen. Erst sieben Jahre später wurden die wirklichen – aus Thüringen stammenden – rechtsterroristischen Täter des NSU enttarnt. Im Anschluss an den Film findet eine Diskussion mit dem Regisseur und einem Opfer des Anschlags statt.
Termin // 17.2.2016, 19 Uhr, Lichthaus-Kino, Weimar, Eintritt frei
Gäste // Andreas Maus (Regisseur) und Abdullah Özkan (Keupstraße)
Moderation // Julie Paucker (DNT) und Peter Reif-Spirek (LZT)
Veranstalter // Deutsches Nationaltheater Weimar in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen mit Unterstützung der Sparkasse Mittelthüringen
(Quelle: www.nationaltheater-weimar.de)
Wir, das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar, laden – Achtung!, neuer Termin – am Montag, den 29. Juni (statt 15. Juni) zu einer Podiumsdiskussion ins Deutsche Nationaltheater ein. Unser Thema wird die Diskussion um die Einrichtung eines Gedenkortes an historischer Stelle auf dem Areal der niedergebrannten Viehauktionshalle im Weimarer Norden sein.
Podiumsgäste
– Sigrid Hebestreit (Vorstandsmitglied Konsumgenossenschaft Weimar)
– Stefan Wolf (Oberbürgermeister der Stadt Weimar)
– Rikola-Gunnar Lüttgenau (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora)
– Elke Harjes-Ecker (Thüringer Staatskanzlei)
– Dr. Marta Doehler-Behzadi (Internationale Bauausstellung, IBA; angefragt)
– Thorsten Büker (TLZ, Moderation)
Dr.-Ing. Christian Müller, Ingenieurbüro für Tragwerksplanung Berlin, ehem. Dozent Tragwerkskonstruktion an der Fakultärt Bauingenieurwesenan der Bauhaus-Universität Weimar, wird sich in einem kurzen Input zur Konstruktionsgeschichte der Viehauktionshalle sowie zur Denkmalrelevanz als Industriebaudenkmal mit einer einzigartigen Holzfachwerkträgerkonstruk<wbr />tion äußern.
Die Sprecher*innen des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus haben vor einigen Wochen einen Offenen Brief veröffentlicht, der sich für einen Gedenkort an der Stelle der durch Brandstiftung zerstörten Viehauktionshalle ausspricht. Seitdem sehen wir es als unsere Aufgabe, alle hierfür wichtigen Partner miteinander ins Gespräch zu bringen. Dies geschieht auch bereits – bedingt durch den durch Gutachter geforderten zeitnahen Abriss der letzten Ruinenteile. Die Konsumgenossenschaft als Eigentümerin der Fläche sieht sich hier zum Handeln gezwungen, hat aber parallel Unterstützung für die Errichtung eines wie auch immer gearteten Gedenkortes angedeutet.
Wir als BgR möchten verhindern, dass ein Abriss einer weiteren Debatte ein zu schnelles Ende bereitet und vollendete Tatsachen schafft.
Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, diese Diskussion in die breite Öffentlichkeit zu holen und mit den Bürger*innen gemeinsam zu beraten, wie an dieser Stelle – an der vor über 70 Jahren die Deportationen der Thüringer Juden begann – ein würdiger Ort des Gedenkens entstehen kann.
Die menschlichen Zeitzeugen gehen, wir müssen uns dafür einsetzen, dass die Sachzeugnisse dieses schrecklichen Kapitels deutscher Geschichte bewahrt werden.
Termin // Montag, 29.6.2015, 19 Uhr, Deutsches Nationaltheater, Foyer, 1. Etage, Theaterplatz, Weimar
Veranstalter // Eine Veranstaltung des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Aus aktuellem Anlass – die anstehenden Proteste gegen den vom Neonazi Michel Fischer angemeldeten „Trauermarsch“ – bieten wir am Montag, den 19. Januar, 19(!) Uhr, eine Informationsveranstaltung zum Thema Versammlungsrecht an.
Diese wird in der Volkshochschule, Graben 6, stattfinden. Als sachkundiger Experte wird Steffen Dittes unser Gast sein, der auch Autor der von MOBIT herausgegebenen Broschur zum Thema ist. Diese kann als PDF auf unserer Internetseite www.bgr-weimar.de auch hieruntergeladen werden.
Termin // Montag, 19.1.2015, 19 Uhr, Volkshochschule Weimar, Graben 6, Raum 3.05
Infos // Weitere und aktuelle Informationen erhaltet ihr über die bei Facebook angelegte Veranstaltung.
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Diskussionsforum mit Alexander Häusler (FH Düsseldorf) und Danilio Starosta (Kulturbüro Sachsen), Moderation: Peter Reif-Spirek (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen)
PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands) ist eine neue soziale Bewegung von rechts, die in Dresden tausende Menschen zu Demonstrationen mobilisieren kann. Ihr offizieller Forderungskatalog ist dabei in sich widersprüchlich, doch die Botschaften der Demonstranten umso eindeutiger: Sie leben in einer Welt fremdenfeindlicher Phantasien und scheinen in der sozialen Wut auf die mediale und politische Klasse geeint, der sie mit „Haut ab“ und „Lügenpresse“-Parolen das öffentliche Gespräch verweigern.
Bisher wurden nur in Dresden über zehntausend Menschen für fremdenfeindliche Parolen mobilisiert. PEGIDA Dresden wurde dabei nicht aus der organisierten rechten Szene heraus initiiert, auch wenn sich diese Szene von diesem Mobilisierungserfolg angezogen fühlt. PEGIDA gelingt es in Dresden, darüber hinaus die Diskriminierungsbereitschaft in der Mitte der Gesellschaft zu mobilisieren. An den PEGIDA-Demonstrationen in Dresden haben auch Menschen aus Thüringen und anderen Bundesländern teilgenommen. Bisherigen PEGIDA-Initiativen in anderen Städten blieben gleichwohl auf das Milieu der radikalen Rechten beschränkt, so dass vergleichbare Mobilisierungserfolge ausblieben.
Droht mit PEGIDA eine neue soziale Bewegung von rechts, die im Zusammenhang mit den AfD-Wahlerfolgen in den neuen Bundesländern, gesehen werden muss? Ist PEGIDA der außerparlamentarische Arm eines islamophoben Campaignings, die Bewegung der „Sarrazin-Leser“? Ist es ein bundesweites Erfolgsmodell oder doch den spezifischen „sächsischen Verhältnissen“ geschuldet?
Diese Fragen wollen wir gemeinsam mit den ausgewiesenen Experten Alexander Häusler und Danilio Starosta diskutieren. Danilo Starosta ist Berater im Kulturbüro Sachsen und verfolgt die Demonstrationen vor Ort. Er gibt uns Auskunft über die soziale und politische Zusammensetzung der Demonstranten und die mögliche Spezifik der politischen Kultur der Stadt Dresden. Alexander Häusler ist Sozialwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus/Neonazismus der FH Düsseldorf. Er ist ein ausgewiesener Experte für rechtspopulistische Strömungen. Er hat sich intensiv mit den Kampagnen gegen den Islam und den Moscheebau auseinander gesetzt und hat gerade ein neues Buch über die AfD „Die rechten ,Mut‘-Bürger“ publiziert. Mit ihm wollen wir über PEGIDA im Kontext anderer islamophober Kampagnen und den Zusammenhang mit den AfD-Wahlerfolgen sprechen.
Termin // Dienstag, 3.2.2015, 19 Uhr, ACC Galerie, Burgplatz 1–2, Weimar
Infos // Weitere und aktuelle Informationen erhaltet ihr über die bei Facebook angelegte Veranstaltung.
Veranstalter // Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Kooperation mit dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
Am 17. Januar 2015 wollen wieder mehrere hundert Nazis anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Magdeburgs zum Ende des Zweiten Weltkrieges aufmarschieren. Wir möchten über die Proteste informieren und beraten, inwieweit wir diese unterstützen werden. Dazu haben wir VertreterInnen verschiedener Bündnisse aus Magedeburg eingeladen.
Termin // Montag, 24.11.2014, 18 Uhr, vorraussichtlich Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“
Gäste // Vertreter der Protestbündnisse aus Magdeburg
Anlässlich der Bombardierung Weimars am 9. Februar 1945 findet nun schon seit einigen Jahren ein Aufmarsch von Geschichtsrevisionisten, Nazis, rechten Autonomen und Freien Kräften statt.
Dagegen wollen wir handeln und die im ersten Strategietreffen aufgeworfenen Ideen konkretisieren, Organisatorisches koordinieren und das Protestbündnis mit Leben füllen. Wir möchten hierzu auch alle zur Beteiligung ermutigen, die zum Strategietreffen am 25. Oktober 2014 leider nicht kommen konnten. Für eine gemeinsame Informationsgrundlage dient als Überblick unser Text zum ersten Treffen, der unter „Pressemitteilungen“ hier auf unserer Internetseite zu finden ist. Weitere Details für Neueinsteiger wird es als Kurzzusammenfassung zu Beginn des nächsten Treffens geben.
Termin // Dienstag, 25.11.2014, 19 Uhr, vorraussichtlich Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“
Moderation // Katja Fiebiger, MOBIT e.V.
Veranstaltet von der Evangelischen Studentengemeinde findet am Sonntag, den 9. November – wie jedes Jahr – auch 2014 wieder das Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome auf dem jüdischen Friedhof in Weimar statt. Dazu möchten wir euch herzlich einladen. Bereits 17.45 Uhr treffen wir uns am Marstall, um von dort mit Kerzen zum Friedhof in der Leibnizallee zu gehen. Eine Bitte an die männlichen Teilnehmenden: Bitte vergesst eine Kopfbedeckung nicht!
Termin // Sonntag 9.11.2014, Treffpunkt: 17.45 Uhr, Marstall Weimar, ab 18 Uhr jüdischer Friedhof, Leibnizallee, Weimar
Hinweis // Männliche Teilnehmende bitte Kopfbedeckung nicht vergessen!
Veranstalter // Evangelische Studentengemeinde Weimar
Die als Wanderausstellung von ezra, der Thüringer Opferberatung, konzipierte Dokumentation basiert auf 15 Fällen rechter Gewalt in Thüringen. Die dokumentierten Fälle ereigneten sich zwischen 2009 und 2011 (mit einer Ausnahme 2006).
14. Januar – 15. Februar 2013
Sie markieren einen Querschnitt verschieden motivierter Angrie und Formen von rechter Gewalt. Die Tatorte befinden sich in fast allen Regionen Thüringens. Alle Angriffe sind ezra, der mobilen Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, bekannt und wurden in weiten Teilen auch von ihr bearbeitet. Das Anliegen der Ausstellung ist es, für die Alltäglichkeit rechter Gewalt zu sensibilisieren. Einige Formen von Gewalt werden dauerhaft, andere subtiler oder bedrohlicher ausgeübt. Das trägt dazu bei, dass viele Fälle keine Öentlichkeit erfahren. Rechte Gewalt ist häufig alltäglicher und weiter verbreitet, als die öffentliche Darstellung vermuten lässt. Für die Betroenen bedeuten Angriffe – in welcher Form auch immer – tiefe Einschnitte in ihr vertrautes Leben. Es entstehen subjektiv wahrgenommene „Angsträume“, die sowohl individuell erlebt werden, sich teilweise aber auch für ganze Gruppen zu einem permanenten Szenario der Bedrohung herausbilden. Besonders schwierig wird es, wenn Menschen aus Motiven der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in der Kneipe, im Supermarkt oder in den eigenen vier Wänden angegriffen werden und die persönliche Lebenswelt so zu einem „Angstraum“ wird.
„Rechtsextremismus und rechtsextreme Gewalt sind nicht vereinbar mit der Botschaft des christlichen Glaubens. Nächstenliebe verlangt Klarheit – Klarheit in der Ablehnung von Ausgrenzung und Hass. Wir brauchen eine Kultur der Aufmerksamkeit. Diese darf nicht nur Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und rechtsextremer Gewalt im Blick haben, sie muss auch und in besonderer Weise die Opfer dieser Gewalt wahrnehmen. Die Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt brauchen unser Verständnis, unsere besondere Vorsorge und Anteilnahme und unseren Einsatz. Die Ausstellung ist diesem Anliegen verpichtet. Ich wünsche ihr, dass sie viele Menschen nachdenklich macht, anspricht und zum Handeln ermutigt.“ (Grußwort der Schirmherrin Landesbischöfin Ilse Junkermann)
Ausstellung // „Angsträume“ – Opfer rechter Gewalt in Thüringen, Stadtverwaltung Weimar, Haus 1, Schwanseestraße 17, Weimar, geöffnet zu den Sprechzeiten der Verwaltung
Infos // Internet: www.ezra.de
Im Juli 1937 zog das KZ Bad Sulza nach Buchenwald um. Der Prager-Haus-Verein Apolda e.V. lädt zu diesem historischen Ereignis vor 75 Jahren mit zwei Veranstaltungen für Jung und Alt ein:
12. Juli 2012 // 16 Uhr
Am 12. Juli wird für die Öffentlichkeit eine GPS-gestützte Schatzsuche begonnen. Christian Mende von der Evangelischen Jugend Apolda-Buttstädt stellt für das „Geocachen“ mit sechs Stationen GPS-Geräte zur Verfügung. Treffpunkt um 16 Uhr am Rathaus Bad Sulza, ohne Voranmeldung, unterstützt vom BgR Weimarer Land.
15. Juli 2012 // 10 Uhr
Am Sonntag, den 15. Juli, wird der Toscana-Truck den „Randweg“ entlang fahren. An den Stationen des Gedenkweges „Nationalsozialistiche Lager in Bad Sulza“ erhalten Interessierte Informationen durch die Vereinsmitglieder Ruth-Barbara Schlenker und Udo Wohlfeld. Treffpunkt um 10 Uhr am Bahnhof Bad Sulza, ca. 2,5 Stunden, ohne Voranmeldung.
Vereinsvorsitzende Ruth-Barbara Schlenker freut sich über viele Interessierte: „Wir möchten deutlich machen, dass Bad Sulza und Buchenwald eng miteinander verbunden sind. Die Beschäftigung mit den Themen des Nationalsozialismus ist in unserer Zeit, in der gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ein großes Problem darstellt, hilfreich.“
Zum historischen Hintergrund: In diesem Jahr ist es 75 Jahre her, dass das Konzentrationslager Bad Sulza vom Rande der Kleinstadt Bad Sulza auf den Ettersberg bei Weimar übersiedelte. Am 9. Juli 1937 wurden die Häftlinge vorübergehend ins KZ Lichtenburg verbracht, damit die SSWachmannschaften das Mobiliar des Konzentrationslagers registrieren und abtransportieren konnten. Im Gepäck war der berüchtigte Prügelbock, der dann auch in Buchenwald zur Folter der Häftlinge eingesetzt wurde.
In den vier Jahren seines Bestehens von 1933 bis 1937 saßen etwa 1.000 Häftlinge – Männer und auch Frauen – in Bad Sulza ein. Sie arbeiteten anfangs im Stadtpark, wo sie unter anderem die Fontäne des Teiches bauten, trugen eines der mächtigen Gradierwerke mit ab, arbeiteten im Steinbruch Lahnitztal, verfertigten Pflastersteine und verlegten sie mitten in der Stadt in der oberen Marktstraße und der Waidstraße.
1983 veranstaltete die damalige POS Bad Sulza eine Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag der Eröffnung des KZ mit vielen Zeitzeugen und ehemaligen Häftlingen. Ein Gedenkstein wurde gesetzt. Seit 1990 gibt es keine lebendige Erinnerungskultur am Gedenkstein mehr. Erst durch die Aktivitäten der Geschichtswerkstatt Weimar Apolda e.V. – u.a. in Person von Dr. Harry Stein (Kustos der Gedenkstätte Buchenwald), Udo Wohlfeld, Peter Franz und Ruth-Barbara Schlenker – wurde das Wissen des Konzentrationslagers und der anderen Lager in Bad Sulza gesichert und wachgehalten.
Ausstellungen, Bücher, Erinnerungsveranstaltungen und die Installation eines Gedenkweges machen das Geschehen in Bad Sulza zwischen 1933 und 1945 präsent. Informationssäulen markieren in einem Gedenkweg die Erinnerungsorte. Dazu schrieb Dr. Harry Stein im Begleitheft: „Diese fünf Gedenkorte befinden sich tatsächlich an den ‚Rändern‘ des Kurortes. Dennoch soll das Geschehen vor dem Vergessen bewahrt werden. Insbesondere wird der gefangenen und umgekommenen Menschen gedacht. Ihr Leid soll aus der Randlage des Vergessens in die Mitte des Gedenkens rücken.“
Kontakt // Prager-Haus Apolda e.V., prager-haus-apolda(at)gmx.de
Förderung // Dieses Projekt wird vom Lokalen Aktionsplan „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ der Stadt Apolda gefördert und vom BgR Weimarer Land unterstützt.
Liebe MitstreiterInnen, wir möchten euch hiermit die verschiedenen und vielfältigen Veranstaltungen rund um den 67. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald bekanntgeben:
Gedenkveranstaltung zu Ehren der im Webicht Ermordeten
Termin // Donnerstag, 5. April 2012 // 14 Uhr // Innenhof des Marstallgebäudes // Programm // Kurze Ansprachen des Oberbürgermeisters Stefan Wolf und des Vorsitzenden des VVN/BdA Weimar Uwe Adler, Kranzniederlegung, stilles Gedenken, anschließend Möglichkeit zum individuellen Gedenken im Webicht // Eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt Weimar in Kooperation mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten Weimar
67. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald
Mittwoch, 11. April 2012 // 15.15 Uhr // Gedenkstätte Buchenwald // Programm: Kranzniederlegung und Gedenken am Denkmal für alle Opfer des KZ Buchenwald, ehemaliger Appellplatz, Begrüßung: RD Walter Mönch (Verwaltungsdirektor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora), im Anschluss Gedenkrundgang im ehemaligen Häftlingslager (Stationen: Gedenkstein für sowjetische Kriegsgefangene, Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma, „Kleines Lager“, Jüdisches Mahnmal, Gedenkstein für die Opfer des polnisch-jüdischen Sonderlagers, Krematorium)
Filmpremiere „Kinderblock 66 – Return to Buchenwald“ (englisch) mit anschließendem Zeitzeugengespräch
Samstag, 14. April 2012 // 16.00 Uhr // Gedenkstätte Buchenwald, Kino
Gedenkkonzert mit dem Trompeter Otto Sauter
Samstag, 14. April 2012 // 19.00 Uhr // Weimar, Seminargebäude der Neuen Weimarhalle // Eine gemeinsame Veranstaltung des Fördervereins Buchenwald e.V. und der Gedenkstätte Buchenwald
Gedenkveranstaltung des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos (IKBD)
Sonntag, 15. April 2012 // 13.30 Uhr // Gedenkstätte Buchenwald, ehemaliger Appellplatz
Buchpräsentation „Die Seele der Dinge“ und Zeitzeugengespräch mit Éva Pusztai, Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald
Sonntag, 15. April 2012 // 19.30 Uhr // Weimar, Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“ // Eine gemeinsame Veranstaltung des Weimarer Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus und der Gedenkstätte Buchenwald
Filmpräsentation „Lost Airmen of Buchenwald“ (englisch mit deutschen Untertiteln) mit anschließendem Zeitzeugengespräch
Montag, 16. April 2012 // 19.30 Uhr // Weimar, Kino des Jugend- und Kulturzentrums „mon ami“
Infos // E-Mail: weimar-gegen-rechts(at)web.de, Internet: www.buchenwald.de, www.vvn-bda.de, www.bgr-weimar.de
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises „60+“ des SPD-Kreisverbandes Weimar in Kooperation mit dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar. Mit dem Rechtsradikalismus-Experten Bernd Wagner, Gründer des Neonazi-Aussteigerprojektes „Exit“, und dem Weimarer Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Hartung.
Dienstag, 24. Januar 2012 // 17 Uhr
Die zufällige Aufdeckung der Mordtaten der Jena-Zwickauer Bande hat eine endlose Reihe von Versäumnissen der Behörden aufgezeigt. Das weckt Erinnerungen. Die erste Deutsche Republik, deren Verfassung in Weimar beschlossen worden ist, wurde von den bürgerlichen Parteien den Nazis kampflos überlassen. Der rechte Mob hatte sich zuvor mit Mord und Terror die Vorherrschaft auf der Straße erobert. Die Justiz konnte das nicht verhindern. Sie war zumeist auf dem rechten Auge blind. Droht eine Wiederholung? Wir fragen nach den Ursachen der rechtsradikalen Gewalt und wie sie wirksam bekämpft werden kann.
Der Rechtsradikalismus-Experte Bernd Wagner berichtet über die Lage unserer Republik. Er hat im Jahr 2001 mithilfe der „stern“-Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“ das international renommierte Neonazi-Aussteigerprojekt „Exit“ gegründet. Seitdem verließen über 300 Kader die Szene. Wagner gilt als einer der führenden Experten. Er berichtet über das wahre Ausmaß rechtradikaler Gewalt; denn nicht nur die zehn Mordopfer der sich NSU nennenden Bande, sondern weitere 170 Mitbürgerinnen und Mitbürger fielen ihr in den vergangenen 20 Jahren zum Opfer. Diese Opfer wurden nicht – wie zu häufig von Polizei und Justiz angenommen – aus einem spontanen Impuls heraus getötet. Überfälle auf Linke, Pogrome gegen Ausländer, Brandschatzungen, Attacken auf Homosexuelle und „Undeutsche“ sind „Schlachten in einem nicht erklärten Krieg gegen unsere Demokratie“. Als zweiter Referent stellt der Weimarer SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Hartung die Lage in Thüringen dar. Er berichtet aus dem Landtag: Welche Erkenntnisse gibt es über die Ursachen der Versäumnisse bei der Verfolgung der Jena-Zwickauer Bande? Welche Maßnahmen zur Aufklärung über die rechte Gewalt sind geplant?
Ort // Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“, Goetheplatz, Weimar
Infos // E-Mail: weimar-gegen-rechts(at)web.de
Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie Thüringen und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen im Rahmen der „Augustiner-Diskurse“
Donnerstag, 19. Januar 2012 // 19 Uhr
Die erfolgreichen Blockaden gegen Nazi-Events in Jena und Dresden, der breite gesellschaftliche Protest gegen Atomenergie und Castor-Transporte und die Auseinandersetzungen um Stuttgart 21 zeigen die Bereitschaft zu unkonventionellen Formen der politischen Partizipation. Über traditionelle Formen wie Demonstrationen und Unterschriftensammlungen hinaus werden Formen zivilen Ungehorsams als neue Form der politischen Selbstwirksamkeit erfahren. Ziviler Ungehorsam scheint dabei in die Mitte der Gesellschaft zu wandern. Die Bereitschaft wächst offensichtlich, sich politischen Entscheidungen von oben x-tausendfach querzustellen. Es stellt sich die Frage, inwiefern die Politikstrukturen der repräsentativen Demokratie ihre Repräsentativität verlieren, so dass ihre Entscheidungen häufig keine gesellschaftliche Anerkennung finden. Längst gehören Campaigning, Aktions- und Blockadetrainings zum Programmprofil politischer Bildungsträger. Sind diese neuen Entwicklungen Ausdruck der Krise unserer Demokratie oder Motor ihrer Erneuerung? Zeigen sich die Risse zwischen politischer Klasse und politischen Bürgern? Welchen Stellenwert können Formen zivilen Ungehorsams in einer Demokratie haben? Sind sie eine Bedrohung für den demokratischen Rechtsstaat, wenn Regelüberschreitungen in Kauf genommen werden? Über diese Fragen und Spannungsfelder wollen wir gemeinsam mit unseren Gästen diskutieren. Die Veranstaltung eröffnet die Reihe Augustiner-Diskurse, mit der das Augustinerkloster, die Landeszentrale für politische Bildung und die Evangelische Akademie Thüringen wichtige politische Themen in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen wollen. Wir laden Sie herzlich ein, sich daran zu beteiligen!
Lothar Schmelz, Kurator des Evangelischen Augustinerklosters zu Erfurt
Peter Reif-Spirek, stellvertretender Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Prof. Dr. Michael Haspel, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen
Programm // 19 Uhr Begrüßung, Peter Reif-Spirek (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen), 19.15 Uhr Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Dieter Rucht (Wissenschaftszentrum Berlin), Dr. Albrecht Schröter (Oberbürgermeister, Jena), Dr. Klaus von der Weiden (Richter am Bundesverwaltungsgericht), Luise Zimmermann (Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Jena), Moderation: Prof. Dr. Michael Haspel (Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen). Im Anschluss wird es einen kleinen Empfang mit der Gelegenheit zu Gesprächen geben.
Tagungsort // Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt, Raum „Johannes Lang“ im „Haus der Versöhnung“, Augustinerstraße 10, 99084 Erfurt
Info // Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Kontakt // Anmeldung und Information: Evangelische Akademie Thüringen, Petra Diemar, Zinzendorfplatz 3, 99192 Neudietendorf, Telefon: (036202) 984-13, Fax: (036202) 984-22, E-Mail: diemar(at)ev-akademie-thueringen.de, www.ev-akademie-thueringen.de
Herzliche Einladung zum Interkulturellen Neujahrsfest 2012 des Ausländerbeirates der Stadt Weimar
7. Januar 2012 // 19.30 Uhr
Der Ausländerbeirat der Stadt Weimar lädt herzlich zum Interkulturellen Neujahrsfest 2012 ein. Begrüßen Sie mit uns gemeinsam das neue Jahr. Es erwartet Sie ein kulturelles Feuerwerk aus Musik, Tanz sowie kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt. Das Interkulturelle Neujahrsfest findet am Samstag, den 7. Januar 2012, ab 19.30 Uhr in der Weimarhalle statt.
Wo // congress centrum neue weimarhalle, Unesco-Platz 1, 99423 Weimar
Info // Ausländerbeirat der Stadt Weimar, Telefon: (03643) 762-769
… im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit
22. November 2011 // 17–20 Uhr
„Sehr geehrte Damen und Herren, das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit wurde im Dezember 2010 durch das Thüringer Kabinett verabschiedet und wird seit Jahresbeginn 2011, begleitet von einem Programmbeirat, konkret mit Projekten umgesetzt. Seit Mitte des Jahres werden Lokale Aktionspläne implementiert und Einzelprojekte umgesetzt; kofinanziert durch das Bundesministerium des Inneren wurde beim Thüringer Feuerwehrverband eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Die Beratungsstellen MOBIT (mobile Beratung), ezra (Opferberatung) und die Ausstiegsberatung von drudel 11 sowie die Koordinierungsstelle des Landessportbundes arbeiten schon seit einigen Jahren aktiv und erfolgreich in Thüringen. Ebenso sind in vielen Regionen Thüringens Aktions- und Bürger- und Bürgerinnenbündnisse aktiv in der Förderung von Demokratie und der Bekämpfung von Rechtsextremismus engagiert und leisten ein beispielhaftes und vorbildliches zivilgesellschaftliches Engagement.
Eine der Leitzielstellungen des Landesprogrammes ist, die demokratischen Aktivitäten und Institutionen in Thüringen zu stärken und die Kommunikation sowie den Austausch der beteiligten zivilgesellschaftlichen und hauptamtlichen Akteure zu unterstützen. Eine systematische und zielorientierte Vernetzung und ein damit verbundener Diskurs zu den bisherigen Erfahrungen im Landesprogramm sowie zu spezifischen Themen- und Handlungsfeldern soll die Umsetzung und Weiterentwicklung des Landesprogramms befördern.
Vor diesem Hintergrund laden wir Sie herzlich zu der Regionalwerkstatt für die Planungsregion Mittelthüringen in Weimar ein. Die Regionalwerkstatt möchte Ihnen und Ihren Partnern und Partnerinnen ermöglichen, sich fachlich zu informieren und den Austausch untereinander zu intensivieren.
Prof. Dr. Hajo Funke von der Freien Universität Berlin und langjähriger Akteur im Landesprogramm für ein „tolerantes Brandenburg“ wird dazu einen einleitenden Vortrag zum Thema „– vernetzt – mehr erreichen“ halten (warum überhaupt Vernetzung und was muss dabei beachtet werden?). Anschließend wird es an vier Thementischen Raum für intensiven Austausch, kollegiale Beratung und angeregte Diskussionen geben.
Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen und Beiträge sowie auf lebhafte Diskussionen. Den genauen Ablaufplan entnehmen Sie dem beiliegenden Veranstaltungs-Flyer. Bitte melden Sie sich mit der ausgefüllten Antwortkarte für die Regionalwerkstatt am 22. November 2001 von 17.00 bis 20.00 Uhr im „mon ami“, Goetheplatz in Weimar bis zum 15. November 2011 an.
Folgende Thementische stehen zur Wahl (pro Teilnehmer und Teilnehmerin können zwei Thementische besucht werden):
Thementisch 1: Welche Erfahrungen haben wir im ersten Programmjahr „Demokratisches, tolerantes und weltoffenes Thüringen“ gemacht?
Thementisch 2: Wie kann eine intensivere und zielorientierte Einbindung von Wirtschaft und Medien gelingen?
Thementisch 3: Wie können wir in dem Themenfeld „Demokratiestärkung und Bekämpfung von Gewalt, Ausgrenzung und Rechtsextremismus“ systematisch mit den Trägern des Sportes und der Freiwilligen Feuerwehren kooperieren?
Thementisch 4: Welche Formen und Inhalte sind geeignet, breite gesellschaftliche Schichten anzusprechen und zu aktivieren?
Mit freundlichen Grüßen, Heike Taubert“
Wir haben im vergangenen Jahr gemeinsam versucht, das Landesprogramm zu einem Programm zu machen, welches sich ausdrücklich dem gesellschaftlichen Problem des Rechtsextremismus zuwendet und sich mit diesem auseinandersetzt. Unter anderem durch parteitaktische Spielereien ist dieses Anliegen stark verwässert worden und ein Programm ward installiert, welches weite Teile des Zivilgeselschaftlichen Engagements (alle nicht als Verein organisierten Strukturen) außen vor lässt. Auch stellt dieses Programm die Arbeit und das Engagement gegen Rechtsextremismus nicht mehr in den Vordergrund, wie wir als Thüringer BgRs und Initiativen dies gefordert haben.
Und trotz allem meine ich, wir sollten uns an den nun stattfindenden Regionalkonferenzen beteiligen. Damit würden wir signalisieren, dass wir bei aller scharfen Kritik an eben diesem Programm trotz allem jede Chance nutzen, weiter nach Möglichkeiten zu suchen, in unserem Sinne auf dieses und dessen Ausgestaltung und Nutzung Einfluss zu nehmen. Eine dieser Regionalkonferenzen – für die Region Mittelthüringen – findet nun in Weimar statt. (Da es zur Teilnahme an diesen Regionalkonferenzen durchaus auch ebenso berechtigte gegenteilige Meinungen gibt und ich diese nicht ausblenden mag, deswegen kennzeichne ich diesen Text mit meinem Namen – Autor: Uwe Adler, Mitglied des Sprecherrates des BgR Weimar.)
Wo // Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“, Goetheplatz, Weimar
Anmeldungen // Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, Abteilung 3/Referat 32, Werner-Seelenbinder-Straße 6, 99096 Erfurt, E-Mail: annett.horn(at)tmsfg.thueringen.de, Fax: (03 61) 3 79 88 30
Infos // Anreise: www.monami-weimar.de/5.html
Förderung // Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“
„70 Jahre danach: Der Überfall auf die Sowjetunion und die deutsche Vernichtungspolitik“. Eine Vortragsreihe der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Verbindung mit dem Förderverein Buchenwald e.V. und der Stadt Weimar.
28. Oktober // 19.30 Uhr
Dr. Jochen Böhler (Jena): Auftakt zum Vernichtungskrieg. Der deutsche Überfall auf Polen 1939
4. November // 19.30 Uhr
Hannes Heer (Hamburg): Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion – Massenmord nach Plan
11. November // 19.30 Uhr
PD Dr. Jörg Ganzenmüller (Jena): Das belagerte Leningrad
1941–1944
18. November // 19.30 Uhr
Prof. Dr. Thomas Sandkühler (Berlin): Der Beginn des Massenmordes an den europäischen Juden im Herbst 1941
25. November // 19.30 Uhr
Dr. Harry Stein (Weimar): Sowjetische Kriegsgefangene im Konzentrationslager Buchenwald
2. Dezember // 19.30 Uhr
Dr. Jens Binner (Sandborstel): Sowjetische Kriegsgefangene in der deutschen Wirtschaft
Wo // Tourist-Information Weimar, Markt 10
Kontakt // Buchenwaldinformation Förderverein
c/o Tourist-Information Weimar, Markt 10, 99423 Weimar
Telefon: (03643) 747-540, Fax: (03643) 747-541
E-Mail: info(at)foerderverein-buchenwald.de
www.foerderverein-buchenwald.de
Liebe MitstreiterInnen, hiermit möchten wir auch dieses Jahr wieder alle Weimarer Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt aufrufen, sich am Gedenken für die Opfer des Novemberpogroms von 1938 zu beteiligen.
Mittwoch, 9. November 2011 // ab 17 Uhr
Um 17 Uhr treffen wir uns am Marstall zu einem Schweigeweg mit Kerze (und Kopfbedeckung), der uns zum Jüdischen Friedhof in die Leibnizallee führen wird. Dort beginnt um 18 Uhr die eigentliche Gedenkveranstaltung, welche alljährlich – so auch 2011 – von der Evangelischen Kirchgemeinde unter Beteiligung des VVN-BdA Weimar organisiert wird.
Eine Lesung mit den Herausgebern des gleichnamigen Buches Holm Kirsten (angefragt) und Wulf Kirsten. Veranstaltet von den Bürgerbündnissen gegen Rechtsextremismus Weimar und Weimarer Land, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
Dienstag, 8. November 2011 / / 19.00 Uhr
Eine Viertelmillion Menschen haben das Schreckliche im KZ Buchenwald erlebt. In dem „einzigartigem Lesebuch“ (zitiert aus „Die Tageszeitung“, 24.11.2002) sind Texte von 61 Autoren und Gedichte wiedergegeben. Dabei ist den Herausgebern nach Ansicht der Kritik eine Annäherung an die Wahrheit gelungen. Beigefügt sind Kurzbiografien, die etwa die Vielfalt der Nationalitäten dokumentieren. Am Vorabend des bedeutungsschweren Datums 9. November werden die Herausgeber Texte aus dem Lesebuch vortragen, unterschiedliche Berichte vom Grauen. Ein vertiefendes Kennenlernen ist dabei möglich. In einer Zeit des unbegreiflich-widersinnigen Duldens, ja sogar Förderns mittels Steuergeldern, ist den Lügen der Nazis entgegenzutreten. Das Beschäftigen mit authentischen Berichten kann zur Wahrheitsfindung beitragen.
Wo // Jugend- und Kulturzentrum „mon ami“, Goetheplatz, Weimar
Infos // „Stimmen aus Buchenwald“ Ein Lesebuch. Hrsg. Holm Kirsten, Wulf Kirsten, Wallstein Verlag Göttingen 2002, ISBN-103892445745 und ISBN-139783892445746, Preis: 15,00 Euro
Am 4. und 5. November findet der diesjährige Ratschlag in Gera statt.
In diesem Jahr findet der 21. antirassistische und antifaschistische Ratschlag Thüringen statt. Mehr als 20 Jahre Austausch zu Gegenwart und Zukunft der antifaschistischen Bewegung, politische Aufklärung und Erinnerung an die antisemitischen Novemberpogrome vom 9. November 1938.
Für zwei Tage, am 4. und 5. November 2011, laden wir zu Mahngang, Workshops und Konzert nach Gera ein. Damit wird der Ratschlag nach zehn Jahren zum zweiten Mal in der ostthüringischen Stadt organisiert. Anlass genug, um zurückzublicken, was sich in dieser Zeit getan hat, worin die aktuellen Herausforderungen bestehen und welches zukünftige Handlungsstrategien sein können. „Hinsehen statt Wegschauen! – Handeln statt Beschweigen!“, so lautete der Titel des 11. Ratschlags 2001 in Gera. Seitdem wurden trotz Meinungsverschiedenheiten wichtige und positive Entwicklungen ins Rollen gebracht. Wenige Monate nach diesem letzten Treffen wurden vor Ort Antifa-Strukturen ausgebaut, Aktionen organisiert und Öffentlichkeit geschaffen. Im vergangenen Jahr schließlich begann auch die Zivilgesellschaft sich neu zu organisieren und aktiv zu werden. Erste Schritte, beispielsweise im Protest gegen die neonazistische Musikveranstaltung „Rock für Deutschland“, sollen vom Ratschlag aufgegriffen werden.
Wo // Gera, verschiedene Veranstaltungsorte
Info // www.ratschlag-thueringen.de, info(at)ratschlag-thueringen.de, presse(at)ratschlag-thueringen.de
Lesung und Diskussion mit dem Autor Daniel Blatman (Jerusalem)
Freitag, 21. Oktober // 19 Uhr
Der israelische Historiker Daniel Blatman hat das letzte Kapitel der NS-Schreckensherrschaft so akribisch erforscht wie niemand vor ihm. Die in Richtung Westen aus den Konzentrationslagern Evakuierten gab es keinen Fluchtort; die Häftlingstrecks gerieten mitten hinein in den allgemeinen Rückzug Millionen Deutscher aus den von der Roten Armee überrollten Ostgebieten und die Auflösung der Wehrmacht. Bei Massakern an den ausgehungerten Juden, Kriegsgefangenen, Sinti und Roma oder Kommunisten mischten auch viele „normale Bürger“ tatkräftig mit.
Wo // Eckermann-Buchhandlung, Marktstraße 2, 99423 Weimar
Info // Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora und der Eckermann-Buchhandlung
Das Buch // Daniel Blatman: „Die Todesmärsche 1944/45. Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords“, 851 Seiten, gebunden, Rowohlt-Verlag, ISBN-10: 3-498-02127-3, EAN: 9783498021276, Preis: 34,95 Euro
Eine Lesung mit den AutorInnen Hannah Röttele, Roland Hirte und Fritz von Klinggräff.
Mi., 19. Oktober // 19–22 Uhr
„Von Buchenwald(,) nach Europa. Gespräche über Europa mit ehemaligen Buchenwald-Häftlingen in Frankreich“. Im Konzentrationslager Buchenwald waren Menschen aus fast allen europäischen Nationen inhaftiert. Um das eigene Überleben im Lager sichern zu können, mussten neue soziale Praktiken erlernt werden, die über die jeweils unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen und Prägungen vor der Haftzeit hinausgingen. In dieser Zwangsgemeinschaft war nationenübergreifende Solidarität eher selten. Dennoch hatten viele Inhaftierte Ideen davon, was Europa ist und wie es mal aussehen könnte. Solche Ideen wurden ins Lager mitgebracht, entstanden dort und wurden heftig debattiert. Für andere wiederum bekam Europa erst nach dem Lager eine Relevanz, als ein aus der Angst resultierendes Konstrukt, dass sich die Geschichte so oder ähnlich wiederholen könne.
Welche Erfahrungen, Vorstellungen, Hoffnungen oder Sehnsüchte haben oder hatten die Menschen von Europa, die in Buchenwald – sei es für Tage, sei es für Jahre – inhaftiert waren? Inwiefern verändern sie sich über die Zeit, werden aufgrund anderer Erfahrungen brüchig und desillusioniert oder visionär und mythisch? Interessante und zum Teil verblüffende Antworten darauf wurden in Frankreich gefunden, geht doch ein Weg von Buchenwald nach Europa über Frankreich. Die Franzosen waren nicht nur zahlenmäßig eine bedeutende Gruppe in Buchenwald, sie spielten auch im lagerinternen Widerstand eine gewichtige Rolle. Noch heute gibt es in Frankreich einen gut organisierten Verband ehemaliger Häftlinge: engagierte Menschen, die Auskunft geben.
„Die Europäer müssen die Vergangenheit mit einbeziehen, d.h. sie analysieren, sie besser verstehen, um sie besser zu bewältigen. Diese Bemühungen betreffen besonders die Deutschen und die Franzosen. Ich bin in den Lagern ein Europäer geworden." (Pierre Sudreau)
Wo // Gerberstraße 1, 99423 Weimar
Infos // ISBN: 9783941830141, 350 Seiten, gebunden, Weimarer Taschenbuch-Verlag, erschienen August 2011, Preis: 28,00 Euro
Wir – das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar – rufen die Bürgerinnen und Bürger Weimars und Thüringens auf, sich an den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch vor dem Thüringer Landtag in Erfurt zu beteiligen.
15. September // ab 13 Uhr
Die Landtagspräsidentin lädt um 13 Uhr zum Erinnern und Gedenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus als Protest gegen den NPD-Aufmarsch in das Foyer des Landtages ein, ab 15.30 Uhr findet eine szenische Lesung „Ausgrenzung, Entrechtung, Vertreibung, Beraubung, Deportation, Zwangsarbeit und Ermordung“ mit Rüdiger Bender (Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne), Dr. Martin Borowsky (Deutsch-Israelische Gesellschaft) und Dr. Andreas Schneider (Bildungszentrum der Polizei) sowie Studierenden der Universität Erfurt gemeinsam mit dem ehemaligen Buchenwald-Häftling Gert Schramm vor dem Thüringer Landtag statt. Zudem wird es mindestens zwei Kundgebungen gegen den Nazi-Aufmarsch im näheren Umfeld des Landtages geben, zu denen ab 15.30 Uhr aufgerufen wird: Ecke Johann-Sebastian-Bach-Straße und Beethovenstraße sowie Ecke Jürgen-Fuchs-Straße und Tschaikowskistraße
Wo // Erfurt, Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1
Info // www.landtag.thueringen.de