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Ganz Aktuell

Flyer "10 Gründe nicht die AfD zu wählen..."

 

Flyer "Was wäre Weimar ohne..."

 

Von AfD bis Querdenker:innen: neue Ausstellung des vvn-bda gibt einen Überblick über neueste neofaschistische Entwicklungen in Deutschland

Wissenswertes

Rechtsextremismus
und Zivilgesellschaft
in Deutschland, Thüringen,
Weimar und Weimarer Land

Das war 2020... Der Rundbrief zum Jahresende

Liebe Mitstreiter*innen und Interessierte,
 
Wir hoffen, Ihr seid alle gesund und - trotz allem - optimistisch!
 
Rückblick
 
2020 konnte das BgR - trotz der schwierigen Umstände - einige Aktionen und Projekte voranbringen.

Eine der wichtigsten:

  •   Durch den lauten Protest der Zivilgesellschaft, so auch in Weimar, konnte die unsägliche MP-Wahl von Kemmerich mit den Stimmen der AfD im Februar rückgängig gemacht werden.
  •     Gemeinsam mit Fridays for Future und anderen Initiativen haben wir uns mit einigen öffentlichen Aktionen gegen Rassismus und für die Aufnahme von Geflüchteten aus Moria Gehör verschafft.
  •     Am stillen Gedenken zum 75. Jahrestag der Befreiung in der Gedenkstätte Buchenwald und am „Stolpersteinputzen“ am 9. November haben sich viele Menschen beteiligt.
  •     Unsere diesjährige, sehr interessante „Radtour wider das Vergessen“ nach Apolda und Bad Sulza fand großen Anklang, die Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Bombenangriffs vom 9. Februar 1945 auf die Gustloff- Werke und für die Opfer von Zamość im November konnten wieder stattfinden.
  •     Die Gruppe „Omas gegen rechts Weimar“ und das „Netzwerk Antirassismus Weimar“ wurden ins Leben gerufen und werden im Neuen Jahr mit eigenen Projekten starten.
  •     Die Festveranstaltung „20 Jahre BgR“ war Anlass zu Rückblick und Ausblick und ein guter Abend zum Kraftschöpfen. Gisela und Johannes Bock wurden mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Weimar geehrt.
  •     In BgR-Radiosendungen wurden wieder verschiedene interessante Themen behandelt, in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Kino mon ami die Filme „Die Arier“ von Mo Asumang und „Wer wir sein wollten“ von Tatjane Calasans mit anschließenden Publikumsgesprächen gezeigt.


 
Und noch eine organisatorische Veränderung:
Das BgR hat zum 1. August 2020 den Wechsel der Trägerschaft von Radio Lotte zum Verein zur Förderung von Demokratie und Toleranz e.V. vollzogen. Näheres dazu im nächsten Plenum, das – so hoffen wir – im Frühjahr 2021 stattfinden soll.
 
Interessante Dokumentationen

 
Empfohlen seien Euch die Dokus "Stramm rechts im Parlament":

und "Rechts und radikal – Warum gerade im Osten?“:

 

Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich in diesem Jahr engagiert haben!

 
Danke all unseren Partnern, die mit uns gemeinsam in diesem Jahr geplant organisiert und agiert haben!


Das waren unter anderem:
Die Gedenkstätte Buchenwald, das Deutsche Nationaltheater Weimar, die Bauhaus-Universität Weimar, die Stadt Weimar, Radio Lotte Weimar, das Stadtmuseum Weimar, das mon ami und Kino mon ami Weimar, das Lebenshilfewerk Weimar/ Apolda, die Evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Weimar, der Weimarer Dreieck e.V., Fridays for Futur, der Ausländerbeirat der Stadt Weimar, die Achava-Festspiele, Migrantifa Weimar, Lernort Weimar e.V., Caritas Thüringen, AWO Weimar, der Bach in Weimar e.V., stellwerk Weimar, die EJBW, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Die LINKE, mobit, der ADFC Thüringen, die Grüne Liga Thüringen, der Prager-Haus-Verein Apolda
 
Ein ebenso herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender, die unsere Arbeit finanziell unterstützen!
 
Und nicht zuletzt Danke an den Sprecherrat mit Gisela, Marleen, Christine und Harms; an Torsten, der sich um das Organisatorische kümmert; an den Kokreis mit Alfred, Uwe, Corinna, Gabi, Michal, Gerd, Frank und Johannes!
 
 
Wir wünschen Euch ein besinnliches Weihnachtsfest und einen leisen, aber optimistischen Sprung ins Neue Jahr und hoffen auf ein baldiges Treffen mit Euch. Bleibt gesund und solidarisch!
 
 
Herzliche Grüße
Euer BgR

Aktuelles...

Liebe Mitstreiter*innen und Interessierte,
 
Ehrendes Gedenken
 
Am Freitag, dem 27.11., trafen sich Vertreter*innen des Weimarer Dreieck e.V., des BgR und der Stadt Weimar an der Gedenkstele am Gelände des KZ der ehemaligen Gustloff- Werke zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung. Erinnert wurde an die NS-Verbrechen in Zamość - der heutigen Partnerstadt Weimars - vor 78 Jahren.
 
Im Gebiet Zamość wurden im Rahmen von Himmlers „Besiedlungsprogramm“ durch Deutsche in der Nacht vom 27. zum 28. November 1942 110 000 Polen aus 30 Dörfern verschleppt, Abertausende in Vernichtungslager geschickt. Die Familien wurden auseinandergerissen, arbeitsfähige Männer und Frauen getrennt zur Zwangsarbeit deportiert, zehntausende Kinder in Bahnwaggons verfrachtet, einige davon zur Zwangsadoption für linientreue Nazis frei gegeben. Unzählige erforen, verhungerten oder wurden ermordet.
 
Die coronabedingt nichtöffentliche Veranstaltung gedachte außerdem der Opfer des Bombenangriffs 1945 auf die Gustloff- Rüstungswerke und würdigte den ersten dunkelhäutigen Bürgermeisters Frankreichs und Widerstandskämpfer Raphaël Élizé durch die Präsentation einer Erinnerungsbroschüre.
Nähere Information in der angehängten PDF
 

Rassismus im Rathauskurier

 
In der Rubrik der Fraktionen im Weimarer Rathauskurier vom 21.11. 2020 äußerte sich die AfD-Stadtratsfraktion offen rassistisch zu einer Zeichnung auf der Homepage des Kinderbüros.
 
Das BgR reagierte mit einem Schreiben an den Oberbürgermeister und die Redaktion des Rathauskuriers sowie mit folgender Pressemitteilung:
 
„In der vorigen Ausgabe des Rathauskuriers äußert sich die AfD-Stadtratsfraktion zu einer Zeichnung auf der Homepage des Kinderbüros, auf der neben anderen Kindern ein Mädchen mit Kopftuch zu sehen ist.
Dabei setzt die AfD auf infame Weise Kopftuch und Islam mit Islamismus und islamistischem Terrorismus gleich. Das ist hochgradig rassistisch, verletzt die Würde einer gesamten Religion und großer Menschengruppen und unterstellt diesen pauschal mörderische Absichten.
Dies ist verfassungswidrig nach den Artikeln 1, 3 und 4 des Grundgesetzes und einer Stadt im Schatten Buchenwalds zutiefst unwürdig.
 
Gleichzeitig unterstellt die AfD-Fraktion der Stadt Weimar die Absicht, auf eine antidemokratisch islamistische Gesellschaft hinarbeiten zu wollen. Das ist eine nicht hinnehmbare Hetze gegen die Stadt Weimar und gegen all ihre engagierten Mitarbeitenden. Die hervorragende Arbeit der Kinder- und Jugendbeauftragten, die in vielfältigen integrativen Projekten allen hier lebenden Kindern die Chance auf sinnvolle Freizeitbeschäftigung, kulturelle Bildung und Mitbestimmung bietet und damit an der Umsetzung der UN-Kinderrrechtskonvention arbeitet, wird diskreditiert.
 
Die AfD-Fraktion, die in diesen herausfordernden Zeiten nicht besseres zu tun hat, als am Beispiel eines kulturelle Vielfalt vermittelnden Kinderbildes eine islamistische Verschwörung herbeizureden, lässt jegliche Seriosität vermissen und ist ganz sicher nicht „bürgerlich“.
 
Wir fordern den Weimarer Stadtrat und die Stadt Weimar auf, derartige diskriminierende und hetzerische Veröffentlichung im stadteigenen Magazin nicht unkommentiert abdrucken zu lassen. Der öffentliche Eindruck eines möglicherweise stillschweigenden Einverständnisses, der damit entsteht, ist verheerend und wird von keiner ernstzunehmenden demokratischen Fraktion gewollt sein.“


Kinderbüro: https://www.weimar.de/leben/kinderbuero/

Rathauskurier:
https://stadt.weimar.de/fileadmin/redaktion/Aktuell/rathauskurier/2020/Rathauskurier-21-20-web.pdf  Seite 10931
 
 
Forderung nach Abschiebestopp
 
41 Thüringer Organisationen, Vereine und Initiativen richten einen Appell an die Thüringer Landesregierung und den Thüringer Innenminister und fordern auf, Abschiebungen während der Covid-19-Pandemie zu untersagen. Das BgR Weimar gehört zu den Mitunterzeichnern.
Nähere Informationen: https://www.fluechtlingsrat-thr.de/

Aktuelles, Infos, Rückblick

Liebe Interessierte und Mitstreiter*innen,
 
Rückblick: Kerzen, Rosen und glänzende Stolpersteine
 
Wer am 9. November abends durch Weimars Straßen ging, konnte an einigen Stellen Kerzen leuchten sehen. Sie standen, manchmal zusätzlich mit Blumen versehen, neben den Stolpensteinen, die an die ehemaligen jüdischen Mitbürger*innen erinnerten, die durch die Nationalsozialisten entrechtet, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.
 
Viele Menschen waren dem Aufruf des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextemismus, der evangelischen Kirchengemeinde und des Vereins Lernort Weimar gefolgt, die Stolpersteine zu putzen und Kerzen aufzustellen. Eine Teilnehmerin schrieb uns: „Ich habe auf der Homepage von Lernort Weimar einige der Biografien der jüdischen Menschen gelesen. Es ist für mich gut, ihre Schicksale zu kennen, so sind sie nicht mehr anonym, sie werden zu wirklichen Menschen aus Weimar. Das stille Gedenken wird dadurch konkret und macht Sinn.“
 
Der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Prof. Reinhard Schramm, sandte uns diese ergreifende Botschaft:
„Liebe Freunde, allen Initiatoren und Mitwirkenden Ihrer Aktion danke ich von Herzen. Tätiger Respekt unseren Toten gegenüber schlägt Brücken zu uns lebenden Juden. Brücken, die die Schmerzen durch Antisemitismus lindern. Ein Antisemitismus, vor dem wir Juden uns nicht selbst schützen können, selbst wenn wir uns mühen, Gutes für unser Land zu tun.“
 
Wir danken allen, die sich an dem tätigen, stillen Gedenken beteiligt haben und schließen uns der Forderung der Jüdin Jenny Havemann nach mehr Bildung im Kampf gegen Antisemitismus an.
Hier könnt Ihr die Forderung unterzeichnen:
www.change.org/p/keineleerenworte-f%C3%BCr-mehr-bildung-im-kampf-gegen-antisemitismus-9november-reichspogromnacht-niewieder

Hier zwei von vielen Fotos, die uns erreichten


 
12. und 13. November 2020 Doppelter Livestream

Festvortrag des Antisemitismus-Forschers Wolfgang Benz und Konzert mit Tehila Nini Goldstein und Jascha Nemtsov
 
Im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung „Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen. Eine Spurensuche II" am 12. und 13. November an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar kommt es zu einem doppelten Livestream. Den Beginn macht der Festvortrag des ehemaligen Leiters des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Prof. Dr. Wolfgang Benz. Er spricht am Freitag, 13. November um 17:30 Uhr zum Thema „Vor der Katastrophe. Juden und Judenfeinde in der Weimarer Republik“. Der Vortrag ist im Livestream zu sehen.
Im Anschluss interpretieren Tehila Nini Goldstein und Jascha Nemtsov Lieder und Klaviermusik der verfolgten und vergessenen jüdischen Komponisten Hans Heller, Joachim Stutschewsky und Gustav Lewin aus Thüringen, die zum großen Teil erst kürzlich wiederentdeckt wurden.
Ihr Konzert am Freitag, 13. November um 20:00 Uhr ist ebenfalls im Livestream zu erleben.
Livestream und nähere Infos unter: www.hfm-weimar.de
 
 
Erinnerung an Victor Ullmann und Musik-Empfehlung
 
Viktor Ullmann (geb: 1. Januar 1898, ermordet in Auschwitz- Birkenau am 18. Oktober 1944) - ein Leben für die Musik

Ein unglaublich brutaler Antisemitismus hatte nahezu das gesamte deutsche Volk bereits kurz nach der Machtübergabe an Adolf Hitler und die Nationalsozialisten erfasst. Zuerst brannten die Bücher, dann die Synagogen, zuletzt im Holocaust 6 Millionen Menschen. Die kulturellen Schätze, die dabei vernichtet worden sind, dürften unermeßlich gewesen sein. Vielfach sind die Werke der Künstlerinnen und Künstler in Vergessenheit geraten, auch dann noch, wenn diese aus Ghettos, Konzentrationslagern gerettet worden waren.

Im Zusammenhang und zu Ehren des Holocaust- Gedenktages am 27. Januar 2020 hatte die junge Pianistin Annika Treutler das Klavierkonzert und Sonaten von Viktor Ullmann gemeinsam mit dem Rundfunksinfonie-Orchester Berlin unter Stephan Frucht eingespielt. Ganz bewußt wollten sowohl die Solistin, als auch der Dirigent das als Zeichen der Solidarität und Toleranz verstanden wissen.
Man möchte nicht nur an einen fast Vergessenen erinnern, sondern suche einen anderen Zugang zur Jugend, um die fürchterlichen Verbrechen in Erinnerung zu rufen.

Viktor Ullmann war ein bedeutender Komponist und Musiker, der mit großer Energie selbst als gedemütigter Häftling im Ghetto Theresienstadt unermüdlich, aber auch mit Hoffnung auf Befreiung weiter arbeitete. Deportiert nach Auschwitz- Birkenau, wurde Viktor Ullmann im August 1944 ermordet. Abschließend ist zu erwähnen, dass Annika Treutler und das Rundfunksinfonie- Orchester Berlin im Oktober 2020 mit dem Echo Klassik ausgezeichnet worden sind. Das halten wir für ein Zeichen besonderer Wertschätzung.

CD und Blue ray CD sind bei Siemens Arts erschienen.


Zu den Gedenktagen an die Novemberpogrome erinnern wir bewußt an die fürchterlichen antisemitischen Verbrechen, die zahllosen drangsalierten, die vielen ermordeten Künstlerinnen und Künstler, auch an deren vernichtete Werke

Für Antisemitismus, für Rassenhass darf es keinen Platz in unserer Gesellschaft geben.

Johannes Bock, Weimar
 
 

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